Noah wartet....
In der Kirche in Haslen gibt es ein Deckenbild mit der Arche Noah; ich entdeckte es anlässlich der Vorbereitung des ökumenischen Gottesdienstes zum ersten Advent.
«Noah wartete noch sieben weitere Tage...» heisst es in der entsprechenden Geschichte (1. Mose 8,10). Er hält Ausschau, ob das Wasser schon weniger geworden ist, ob sich die Regenwolken lichten, ob schon irgendwo Festland und damit Rettung in Sicht ist. Gerade jetzt, in der Coronaflut und Corona-Unsicherheit, finde ich Noah eine Mut machende Figur!
Noah ist der erste grosse Wartende und Hoffende der Bibel. Im Warten ist er auch ein grosser Vertrauender. Noah setzt auf die Zusage Gottes, dass es einen Neuanfang geben wird - unter anderen Vorzeichen, unter dem Vorzeichen des Regenbogens, dem Zeichen des Friedens. In seinem Warten ist Noah zugleich eine adventliche Figur. Auch wir warten, jedes Jahr neu, auf Weihnachten, auf die Geburt des friedenbringenden Lichtkindes. Während des Wartens bringt die Taube dem Noah einen Ölzweig. Ich stelle mir vor, welche Freude dieses kleine Zeichen in der Arche ausgelöst hat! Die Szene kann uns inspirieren, uns in der Warte-Zeit an den guten, auch noch so kleinen «Botschaften» zu freuen!
Aus Anlass, dass vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg zu Ende gegangen ist, erinnern wir mit 24 Zitaten an die Widerstandskraft und an das entschiedene Handeln der «Weissen Rose» und von Etty Hillesum.
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Unser Landammann Alfred Stricker legte uns in einer Videoansprache ans Herz, den Humor nicht zu vernachlässigen. Humor ist ein starkes Mittel gegen den Coronablues.
Vom Tellerrand und darüber hinaus
Im Brockenhaus in Gais fand ich mehrere Porzellanteller, deren Rand mit einem Vers aus dem Unser Vater-Gebet verziert ist. In goldenen Lettern steht da: «Unser tägliches Brod gieb uns heute». Die Teller mit ihrer Aufschrift erinnern an eine Zeit, als das tägliche Brot keine Selbstverständlichkeit, sondern oft knapp oder gar nicht vorhanden war. Solche Zierteller wurden gerne verschenkt und erhielten von den EmpfängerInnen einen Ehrenplatz.
In der heutigen Zeit, wo in der Schweiz rund ein Drittel aller Lebensmittel auf dem Weg zwischen ihrer Gewinnung und dem Teller weggeworfen wird – auf die Privathaushalte fällt dabei ein Anteil von 45 Prozent – haben auch die Brot-Bitte-Teller ausgedient und landen bestenfalls im Brockenhaus. Der Name ‚Brockenhaus’ geht übrigens wie die «Teller-Worte» auf die Bibel zurück. Friedrich von Bodelschwingh, ein deutscher evangelischer Theologe aus dem 19. Jahrhundert, liess sich bei der Namensgebung von der Geschichte der Brotteilung im Johannesevangelium inspirieren: Nachdem Jesus mit den umstehenden Menschen das vorhandene Brot geteilt hatte und alle gesättigt waren, sagte er zu seinen JüngerInnen: «Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verloren geht» (Joh 6,12).
Viele Kirchen begehen vom 1. September bis zum 4. Oktober die «Schöpfungszeit. Aus wieder erwachter Ehrfurcht vor der Schöpfung und aus Sorge um ihre Bewahrung machen sie während dieser Zeit auf unseren problematischen Umgang mit der Natur und Tierwelt sowie auf unsere Verschwendung von Lebensmitteln und anderer Ressourcen aufmerksam, und rufen in Erinnerung, dass gegenwärtig zu viel verloren geht. Zugleich werben die Kirchen für einen nachhaltigen Lebensstil, wobei auch sie in der Pflicht stehen. Würde nämlich die ganze Menschheit auf so grossem Fuss leben wie wir SchweizerInnen im Durchschnitt, wären knapp drei Erden nötig, um den Bedarf zu decken. Wobei: Was heisst «Bedarf»? Was habe ich täglich nötig? Wie viel brauche ich zum Leben? Was «muss» ich wirklich haben?
Die alte Brot-Bitte auf dem Tellerrand regt mich an darüber nachzudenken, was für mich genug ist, damit die Ressourcen für alle «Bedürftigen» reichen, für Menschen und Tiere, auch in Zukunft.
Konfirmations-Segen
Gottes Licht lasse dein Leben erstrahlen
einzigartig und voller Schönheit
Gottes Geist lasse dein Herz überfliessen mit Freude
Gottes Geist umhülle Dich mit Liebe
und trage Dich an hellen wie an dunklen Tagen
Gottes Sohn, Jesus Christus, gebe dir den Mut und die Kraft,
aufrecht in deiner Berufung und Lebensaufgabe zu stehen
Gott der Schöpfer und Quelle allen Lebens, mache dein Leben fruchtbar
zu seiner Ehre und zum Segen für die Welt
Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist
schenke dir seine Gnade,
Schutz und Schirm vor allem Bösen
sowie Stärke und Hilfe zu allem Guten!
Der Friede Gottes sei mit dir!